Silke und Micha in Chile

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Die chilenischen Fiestas Patrias (Bericht 5)

Auch wenn der September inzwischen schon vorbei ist, möchten wir es nicht versäumen, an dieser Stelle noch über unsere ersten Fiestas Patrias zu berichten. Am 18. September feiert man in Chile die Unabhängigkeit (am 18. September 1810 wurde die erste Junta de Gobierno, eine unabhängige Regierung, berufen und damit begann langsam die Befreiung Chiles aus spanischer Kolonialherrschaft).
In diesem Jahr konnte besonders intensiv gefeiert werden, da der 18. auf einen Montag fiel und uns so, gemeinsam mit dem 19. (=Tag des Militärs) ein 4-tägiges Wochenende bescherte. Bereits Wochen vorher konnte man überall in Santiago die Vorbereitungen auf den diesjährigen Dieciocho beobachten. Überall wurden die Häuser in den chilenischen Farben geschmückt und in den Kaufhäusern und Supermärkten wurden chilenische Flaggen verkauft. Tatsächlich stellte auch fast jedes Haus eine eigene übergroße chilenische Fahne - oft sogar an einem eigenen Fahnenmast - zur Schau. Auch alle Taxis und Busse fuhren in den Wochen vor dem Nationalfeiertag mit chilenischem Schmuck durch die Straßen.
In den Tagen um den Dieciocho finden zahlreiche Paraden statt. Die Menschen versammeln sich in den Parks zu Fiestas, man trifft sich am Grill zum Asado oder isst in den Fondas Empanadas und trinkt Wein oder Chicha. Die Kinder lassen Drachen steigen und die Erwachsenen tanzen Cueca oder gehen zum Rodeo. Für viele Chilenen sind die Fiestas Patrias auch eine Gelegenheit, ihre Familien zu besuchen (die Preise der Überlandbusse und Hotelübernachtungen sind über die Feiertage daher auf das Doppelte angestiegen).
Nachdem am 17. September die Innenstadt wie leergefegt war...


Auf der Plaza de Armas waren wir fast alleine und das am Sonntag Nachmittag!


In der Fußgängerzone sorgten zumindest ein paar Trommler für Unterhaltung.

sind wir von dort aus in den Parque O'Higgins gegangen. Hier nun ein paar Eindrücke:


Hier hielten sich also die ganzen Chilenen auf.


Die verschiedensten Papierdrachen und auch Drachenschnüre konnte man überall im Parque O'Higgins kaufen.


Am Dieciocho war das Wetter eher bescheiden, so dass wir diesen Tag lieber zum Auspacken der Umzugskisten nutzten. Abends haben wir dann jedoch noch einen Spaziergang bis zur Avenida Providencia gemacht, um die Nationalfeiertagsbeleuchtung in ein paar Bildern einzufangen:


Fast wie an Weihnachten in Deutschland!



Der 19. erfreute uns dann wieder mit Sonnenschein, so dass wir noch im Parque Inés de Suárez bei uns um die Ecke vorbeischauten, wo es neben einer großen Feria Artesanal (=Kunsthandwerkermarkt) auch einen Cueca-Wettbewerb und Artistenvorführungen gab:



Eine typische Fonda: die Fleischspieße haben sehr lecker geschmeckt!

Cueca-Wettbewerb






Silkes erste Zuckerwatte mit Ananasgeschmack.

Auch die im Fett gebackenen Churros mit Puderzucker waren echt lecker und vor allem typisch chilenisch: sehr fett und sehr süß.